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Inka Perl
Dölitzer Str. 4
04277 Leipzig
Germany
+49 nulleinsfünfsieben 3 11 4 99 34
inskopia[at]web[dot]de
Inka Perl
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Inka Perl ist eine bildende Künstlerin aus Leipzig, sie lebt und arbeitet vorwiegend in Leipzig
2002 |
Diplom in Videokunst bei Prof. Ralf U. Bühler (Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig) |
1997 |
Vordiplom in Buchkunst/Grafikdesign (Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig) |
1993 |
Facharbeiterin für Lichtsatz mit Abitur (Interdruck Leipzig GmbH/Gutenbergschule) |
2023 | Arbeitsstipendium Raum Schaddel (BBK Leipzig) |
2022 | Projektstipendium (Kulturamt Leipzig) |
2021 | Arbeitsstipendium (Kulturamt Leipzig) |
2021 | Digitalgutschein (BBK/Neustart Kultur, Modul A) |
2020 | Denkzeit-Stipendium (Kulturstiftung Sachsen) |
2020 | reload-Stipendium für freie Gruppen (Kulturstiftung des Bundes) |
2017 | Katalogförderung (Kulturamt Leipzig) |
2004 | Arbeitsstipendium (Sächs. Staatsminist. für Wissenschaft und Kunst) |
2024 | Blühende Landschaften (S), Boxxgalerie, Weltecho Chemnitz Engelfluchtwege und Flurstücke (S), Universitätsklinikum Leipzig |
2023 | XXI. Offene Ateliers Leipzig (S) Engelfluchtwege und Flurstücke (S), Universitätsklinikum Leipzig 6aus49 (S), Kulturny Dom Lipsk / Salon Similde, Leipzig |
2022 | INSKOPIA (S), Kunstraum NEU DELI, Leipzig |
2019 | dagewesenes (V), Galerie intershop Leipzig, Zebra Poetry Film Festival Berlin, Poetry Film Festival Wien Museumsshop (S), Kiosk hr.fleischer, Halle |
2018 | Zusammen Schluss mit Schlüssel! (P), Kulturny Dom Lipsk / Salon Similde, Leipzig |
2017 | Sehnsucht nach dem Museum (S), Tapetenwerk Leipzig |
2016 | Donnen & Eilige (S), Kulturny Dom Lipsk / Salon Similde, Leipzig Sehnsuchtsmuseum – Interim I (S), Textilmarkt Leipzig |
2015 | Gespinst (S), Treppenhausgalerie NBL, Leipzig Drei Flügel (S), Potemka Contemporary Art, Leipzig |
2012 | Die erträgliche Schwere des Scheins (S), Potemka Contemporary Art, Leipzig To One I love (V), Grassimuseum Leipzig |
2008 | Himmel & Hölle (S), UT Connewitz Leipzig |
2007 | Bloß keine Trophäensammlung (S), Galerie Busse, Leipzig Ach Du heiliger Strohsack (S), MachtMusik-Festival, UT Connewitz Leipzig Designers Open, Leipzig |
2006 | Bewahranstalt VI (S), Galerie Waecker-Jordanow, München |
2005 | Herz IV (S), Kunstraum Textilmarkt, Leipzig |
2024 | Gesichtwa(h)ren, Kunstraum Textilmarkt Leipzig INTERZONE Festival (V), Kulturnhalle Leipzig Seltsamer Ort, Alte Baumwollspinnerei Leipzig, Halle 20 Let's print in Leipzig · LAB, Museum für Druckkunst Leipzig |
2023 | Museum des Grauens, Lindenfels Westflügel, Leipzig RADIOLUX AV-Performance (V) im Trafo Jena RADIOLUX AV-Performance (V) im Kunstraum BLECH, Halle Let's print in Leipzig · LAB, Museum für Druckkunst Leipzig Seltsamer Ort, Alte Baumwollspinnerei Leipzig, Halle 20 Kurzfilmwanderung (V), Leipzig Kapriolen im Pelz, Aula der Alten Handelsschule, Leipzig RADIOLUX AV-Performance (V), Kulturhaus Haeselburg Gera Pop Up Atelier #1 // Künstler:in und Stadt, Tapetenwerk, Leipzig Kunstfest, Schön.Hier.Raum Schaddel #4, Großbothen bei Grimma RADIOLUX & Sofia Borges beim INTERZONE Festival (V), UT Connewitz, Leipzig WerkSchauSachsen, Industriemuseum Chemnitz Die verflixte Sieben, Kulturny Dom Lipsk / Salon Similde |
2022 | 10 Jahre RADIOLUX, Galerie KUB Leipzig Die Notenspur wird 10! (V), Grassimuseum Leipzig RADIOLUX & Matthias Bauer beim INTERZONE Festival (V), Kulturnhalle Leipzig |
2021 | Appointment X (V), GfZK Leipzig beuysifiziert, Kulturhaus Mestlin io-lux, Berlin INTERZONE Festival (V) (Radiolux & Hans Arnold), Leipzig WerkSchau, Chemnitz Trotzdem Yeah! Livestream (V) @Barcelona Leipzig |
2020 | Transformed City Dreams/Radiolux (V) für Luminale 2020 Frankfurt/Main (canceled/Covid19) INTERZONE Festival (V) (Radiolux & Korhan Erel), Leipzig |
2019 | Portrét, Kunstraum NEBO KLAK, Leipzig capsule #1, Galerie intershop Leipzig, Kunstraum Blech Halle Blumen, Kunstraum NEBO KLAK, Leipzig |
2018 | inwändig//auswändig, Galerie intershop Leipzig rot rot rot, Galerie intershop Leipzig tusch!, Alte Handelsschule Leipzig |
2017 | Poetische Orte, Lügenmuseum Radebeul KA8, Kellerausstellung Reichpietschstraße, Leipzig ZIGZAG im GAPGAP, Leipzig DYA, Kulturny Dom Salon Similde, Leipzig xpon-art goes X, xpon-art, Hamburg |
2016 | multipolar, Galerie bipolar, Leipzig Palazzo Grande, Leipzig miniatur, 24-Stunden-Ausstellung, Leipzig Gott spielen., Galerie intershop Leipzig KG LeipZigZag, Kunsthaus Salzwedel & KLP Neu Tramm überMACHT, xpon-art, Hamburg |
2015 | Leipzig [is] calling, xpon-art, Hamburg Super!Macht, 24-Stunden-Ausstellung, Leipzig |
2014 | post-traumatisch (P), 24-Stunden-Ausstellung, Leipzig Märchen, Potemka Contemporary Art, Leipzig |
2013 | You are my mirror, Potemka Contemporary Art, Leipzig Monumental, 20. Leipziger Jahresausstellung |
2012 | ObArt, Schloß Radibor, Kirschau Mini, WEIßCUBE Galerie, Leipzig Salon de Beauté, Potemka Contemporary Art, Leipzig |
2009 | Zylinder-Kopf-Dichtung, Schillerhaus Kahnsdorf Holographischer Selbstklebefilm, Galerie Born+Busse, Leipzig |
In der Ausstellung INSKOPIA zeigt die Leipziger Künstlerin Inka Perl wunderbar poetische Bilder, entstanden aus Experimenten mit der Technik der Cyanotypie. Die Werke verströmen eine Magie, zu der die Farbe Blau nicht wenig beiträgt und erzeugen einen lichten Klang im Kunstraum NEU DELI. Inka Perl vermischt in ihren Arbeiten Eisenblau-Flächen mit Collagen, Digitalbearbeitungen und fotografisch festgehaltenen Zwischenstadien.
Inka Perls künstlerische Arbeit bewegt sich im Interdisziplinären und ist geprägt von einer zwei- und dreidimensionalen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und dessen Umsetzung in Bewegtbild und Installationen. Inka Perl bezeichnet ihre Beschäftigung mit Licht und seinen Reflexionen als INSKOPIA. Die Wortendung -skopie stammt vom altgriechischen Wort skopein, deutsch ‚betrachten'. Der Anfang ist ihrem Namen entlehnt.
Durch die Technik der Cyanotypie werden musikalische Inspirationen und Bewegungsmomente im Akt des intuitiven Handelns, der Improvisation eingefroren und für ein Innehalten bewahrt. Durch den zarten, behutsamen Umgang mit Dingen und das malerische Spiel mit Lichtsituationen entstehen abstrakte wie poetische Lichtlandschaften, -gestalten und -stillleben.
Im Kunstraum NEU DELI arrangiert Inka Perl Arbeiten der vergangenen zwei Jahre - Wunderkammerobjekte, Bewegt- und Standbilder - zu einem „inskopischen“ Raumklang.
Das Sehnsuchtsmuseum ist das Konzept und Gesamtkunstwerk der Leipziger Künstlerin Inka Perl. Es widmet sich dem Bewahren immaterieller Werte in ästhetisch-philosophischer Weise. Der reale Ort als Genussmischung körperhafter Kunst und Kommunikation soll hiermit geheiligt werden. Kiosk hr.fleischer verwandelt sich kurzzeitig in den MUSEUMSSHOP, als Teil des Sehnsuchtsmuseums. In ihm werden Andenken, Souvenirs und Originale angeboten, die ein Erinnern und Teilhabe an Inka Perls Vision erlauben.
Das Museum versteht sich als mobiles Gesamtkunstwerk, das ältere und neue Arbeiten lebendig miteinander vereint. Als begehbares Raumbild ist es temporär in Ausstellungssituationen zu erleben. Ein öffentlicher Ort zur längerfristigen Etablierung wird gesucht. An drei Tagen pro Woche wird die Künstlerin im Kiosk für einen Plausch oder eine Partie ihres eigens für ihren Museumsshop kreierten "Leipziger Fliesen-Memorys" zur Verfügung stehen.
Im schnelllebigen digitalen, von Effektivität und Selbstoptimierung geprägten Zeitalter, versucht Inka Perl Unterbewusstes und Emotionales in analoge Bilder, Objekte, Installationen und Interventionen zu verdichten, die zu Kontemplation und Innehalten anregen sollen.
Was sich in Inka Perls Arbeiten im ersten Moment als intimer Einblick in das Seelenleben der Künstlerin zeigt, offenbart sich bei genauerer Betrachtung als künstlerische Transformation allgemeingültiger menschlicher Gefühlswelten.
In der Welt der Sehnsuchtssymbole können banale Dinge zu etwas ganz Großem wachsen. Jeder Mensch trägt seine eigene Gefühlswelt und damit seine eigenen Symbole in sich, manchmal als Schatz, manchmal als Ballast.
In Inka Perls real existierendem Museum der Sehnsüchte, in dem die Künstlerin narrative und abstrakte Elemente zu einem immer wieder neu zu kombinierenden Puzzle miteinander vereint, wird der Besucher schnell seine persönlichen Befindlichkeiten wiederfinden. Das letzte Puzzleteil wird wohl jedoch nie zu finden sein. Ganz sicher aber die Sehnsucht danach.
Der "Museumsshop" kann nur einen kleinen Ausschnitt aus Inka Perls künstlerischem Universum zeigen. Als wichtigster Teil ihres Gesamtkunstwerks und dessen Verkörperung wird die Künstlerin jedoch mit ihrer persönlichen Anwesenheit den Kiosk am Reileck zum temporären Sehnsuchtsmuseum werden lassen. Mit Objekten zum Ansehen, Nachdenken, Nachfühlen und natürlich zum Erwerben!
Ein Beitrag gegen die Entzauberung der Welt!
Museen sind besondere Orte. Es sind Orte der Begegnung mit fremder und eigener Kultur, mit Geschichte und Wissenschaft, mit Bekanntem und Unbekannten und im besten Fall mit Menschen ähnlicher Interessen.
In der Vergangenheit dienten sie der Zurschaustellung von fürstlichem oder bürgerlichem Reichtum und diverser Sammelleidenschaften, später der Vermittlung von Wissen, Bildung und Kultur. In der Folge fand schließlich die Forschung zunehmend Platz unter den Museumsdächern. Von den Schatz- und Wunderkammern bis zu den heutigen themenspezifischen Museen hat sich eines erhalten: Museen haben für ihre Betreiber einen nicht zu unterschätzenden repräsentativen Charakter. Nicht umsonst beauftragen Länder und Kommunen, sofern sie es sich leisten können, für Museumsneubauten angesehene Architekten, subventionieren ihre Museen oft großzügig aus dem meist schmalen Kulturetat und stehen untereinander im permanenten Wettbewerb um öffentliche Wahrnehmung und Reputation.
Die thematische Spannbreite ist mittlerweile grenzenlos. Von historischen Sammlungen bis hin zu zeitgenössischen Haushaltsgeräten, von bildender Kunst aller Epochen bis zu landwirtschaftlichem Gerät – für jedes Interessengebiet findet man irgendwo ein Museum. Eine bemerkenswerte Eigenart der musealen Präsentation ist es, dass sie die Exponate unabhängig von ihrem materiellen Wert auf seltsame Weise erhöht. Eine Zahnbürste im musealen Kontext umweht automatisch eine Aura des Besonderen, während ihre Zwillingsschwester im Badezimmer das ihr eigentlich zugedachte Schattendasein als Hilfsmittel zur Körperpflege führt.
Für einen Künstler ist der Auftritt in einem Museum zumeist förderlich für seine Karriere, vorausgesetzt, er ist noch am Leben. Andererseits kann dies jedoch auch bedeuten, dass die eigene Musealität für ihn zum Problem werden kann. Mit der Präsenz in einer musealen Sammlung ist das angekaufte Werk Teil des kulturellen Erbes – gerade dieser (und vermutlich nur dieser) Ausschnitt des eigenen Schaffens wird der Nachwelt exemplarisch erhalten bleiben und die Sicht auf das Gesamtwerk prägen, vielleicht aber auch verstellen.
Die meisten Künstler kennen dieses Problem nicht. Die zeitgenössische Museumslandschaft ist personell und ideologisch eng verzahnt mit dem Kunstmarkt, was bedeutet, dass die Magazine nur einer verschwindend kleinen, – nicht nur, aber in erster Linie nach ökonomischen Gesichtspunkten – vom Kunstbetrieb auserwählten Elite offen stehen.
Gleichwohl haben Museen schon immer Künstler fasziniert und inspiriert. So verwundert es nicht, dass das Sammeln selbst zu einer Art Kunstform werden konnte. Die zeitgenössische Kunst bietet dafür zahlreiche Beispiele. Das Prinzip Sammlung prägt in Installationen, thematischen Werken oder Werkgruppen das Bild vieler zeitgenössischer Ausstellungen, manches wird in Buchform präsentiert oder findet sich in neuen Kontexten wieder. Auch hier stellt sich das Phänomen ein, dass die gesammelten Objekte durch die künstlerische Intervention auf eine neue Bedeutungsebene gehoben werden.
Besonders deutlich wird dies in Künstlermuseen, einer noch recht jungen Sparte der Kunstgeschichte. Die Idee, als Künstler ein Museum zu gründen – nicht in erster Linie zur Präsentation eigener Werke, sondern zur Vermittlung von Inhalten – ist eigentlich recht naheliegend. Gleichwohl sind Museen, die sich exklusiv als künstlerische Arbeit verstehen, nach wie vor eher selten. In der Regel haben solche Museen einen deutlichen narrativen Ansatz. Abhängig von den jeweiligen ideellen und künstlerischen Kontexten präsentieren sie Artefakte, die wahre oder erfundene Geschichten erzählen. Durch die museale Form zielen sie einerseits auf die Neugier, aber in besonderem Maße auch auf die Stimmungen und Gefühle der Besucher ab. Im Gegensatz zu klassischen Museen ist dabei ein Erkenntnisgewinn im bildungsbürgerlichen Sinne nicht zwingend das Ziel der Präsentation. Im Künstlermuseum entkoppeln sich die Bedeutungen der einzelnen Exponate von ihren (im wahrsten Sinne des Wortes objektiven) Inhalten und verweben sich erst im Zusammenspiel zu einer künstlerischen Gesamtaussage. Dadurch entsteht die Möglichkeit, auch Immaterielles wie Wünsche, Visionen, Utopien oder Gefühle in den Fokus der inhaltlichen Auseinandersetzung zu stellen.
Dies gilt in besonderem Maße für Inka Perls Sehnsuchtsmuseum. Diese sich ständig erweiternde Sammlung eigener und gefundener Artefakte ist weit mehr als der Versuch der Künstlerin, die eigene Befindlichkeit zu spiegeln und zu hinterfragen. Mit ihrer unverwechselbaren Ästhetik gelingt es ihr, ein universelles Thema zu visualisieren und für den Besucher Räume der Inspiration und Kontemplation zu schaffen. Es ist Installation, Performance und real life in einem – inspirierend für alle, die im alltäglichen Kampf um wahres oder vermeintliches Glück menschliches Gefühl bewahrt haben. All denen – und natürlich der Künstlerin – ist zu wünschen, dass dem Sehnsuchtsmuseum dessen bisheriger Status des Veränderlichen und Temporären im Inneren erhalten bleibt, sich aber bald schon auch als immobile Institution manifestieren kann.
Die Zeit und ihre Fülle an Zeugnissen rast an uns vorüber, schneller als wir imstande sind wahrzunehmen, aufzunehmen und zu verarbeiten. Was geschieht mit den Dingen, die durch die Maschen unserer Aufmerksamkeit gefallen sind, uns aber dennoch prägen – unser Weltbild, unser Schönheitsbild, unsere Kultur?
Als bewegte sich Inka Perl außerhalb der Zeit in einer Beobachterposition, scheint ihr jene Möglichkeit zu eigen, ihre Aufmerksamkeit den Dingen zu widmen, die durch das gesellschaftliche Wertsystem fielen und diese zu speichern. Sie ist Medium der Dinge, die nicht vergessen werden dürfen. Insofern ist Inka Perl eine Art Hüterin unserer Kultur und erfüllt eine Gedächtnisfunktion. Sie breitet ihre Röcke aus und fängt die Schönheit auf, die wie Plankton in die Tiefe des Unterbewusstseins der Gesellschaft sinkt. Sie sammelt, verdichtet und übersetzt. So bekommt das Unterbewusste ein Gesicht und ermöglicht uns, zu erkennen, was sich uns bisher als Wert nicht erschlossen hat.
So beginnt ihr Werk und entsteht immerfort in ihren Räumen, wie ein Protokoll. Es ist wie erinnern, wenn ich Inka Perl in diesen Räumen besuche. Insofern eine Art heimkommen, weil ich bei ihr auf Dinge treffe, die mir vertraut scheinen, ohne zu wissen wo ich ihnen begegnete. Eine Konfrontation mit eigenen unterbewussten Prägungen, die mein Empfinden für Heimat, Identität, Geborgenheit, Schönheit usw. ausmachen.
Das Erleben ihres Werkes hat auch einen Moment des Schreckens. Denn das was wir sehen, dokumentiert das Leben schon in dem Moment wo es geschieht und geht davon aus, dass ein Weiterleben nicht vorgesehen ist.Es könnte der Blick in eine Zukunft sein, in der Glitzerstaub in der Nachmittagssonne eines geöffneten Fensters mit wehenden Gardinen der Vergangenheit angehört.
Was so entsteht, ist Teil des Kulturgutes und nicht als Produkt für einen Kunstmarkt angelegt. Die Objekte in Inkas Räumen sind Entitäten, über die wir Zugang erhalten zu einem Teil in uns selbst, dem wir wenig Beachtung schenken. Deshalb ist es überraschend zu entdecken, wieviel Schönheit darin ist.
Inka Perls künstlerische Intention des Bewahrens von Werten vermittelt sich durch die Objekte ihres Werkes und deren spezielle Zusammenstellung, die den Blick des Betrachters schärft.
Ihr Werk vervollkommnet sich aber auf besondere Weise durch die Präsenz ihrer Person, weil sie es lebt und belebt und die Nuancen der Veränderung, die die Zeit mit sich bringt, als Bewegung in ihr Werk übersetzt.
Die Möglichkeit, diesen Ort öffentlich zugänglich zu machen ist ein gesellschaftsrelevanter Beitrag. Das Werk von Inka Perl ist das Geschenk an diese Gesellschaft, einen Ort besuchen zu können, wo man doch noch erfahren kann, was zu schnell vorüber flog. Das ist ein Prozess, den man sich im normalen Leben häufig wünscht, der jedoch unrealistisch ist. Ein Ort der Sehnsucht, weil er Innehalten ermöglicht und der Verbindung mit dem Unterbewussten Raum macht. Eine Konstante, an der ich teilhaben darf, jedes Mal wenn mich Inka durch ihre Räume führt und mir die Neuankömmlinge in ihrem Werk vorstellt.
…auch wenn das angesichts der überbordenden Verspieltheit ihrer Arbeiten leicht den Anschein haben könnte.
Tatsächlich ist sie als Person – auch ikonografisch – durchaus ein Teil ihres Werkes. Inka Perl verarbeitet ihre subjektive Weltsicht, ihre Stimmungen und Befindlichkeiten zu metaphorischen postfeministischen Kunstwerken, welche vom Persönlichen auf das große Ganze verweisen.
Ihre oft kryptischen Bilder, Assemblagen, Objekte, Schreine und Installationen sind Statements zur gegenwärtigen Kultur in all ihren Facetten – von der bunten Oberflächlichkeit der Konsumwelt hin zu zwischenmenschlicher Verelendung. Sie verbindet Romantik, Retrokitsch, Neo-DADA und an Art Brut erinnernde Simplizität mit philosophischen Gedankenspielen, welche als Zitate und Sinnsprüche, teils im Original, teils verfremdet, in ihren Arbeiten auftauchen. Ihre fröhlich-nostalgisch anmutende Glitter-Ästhetik schafft romantische Vorhänge, hinter denen sich düstere Abgründe verbergen können.
Flaschenputzer treffen auf getrocknete Rosen, schimmernde Glaskugeln krönen ein Geweih, kleine Spruchtafeln geben widersprüchliches zum Besten. Der Kosmos von Inka Perl ist schillernd und doch zurückhaltend, filigran und dennoch voller Schlagkraft, humorvoll und gleichzeitig kritisch und immer ein bisschen rätselhaft.
Die gebürtige Leipzigerin fügt zusammen, was auf den ersten Blick nicht heterogener sein könnte. Und doch verschmelzen die Dinge zu neuen Sinngebilden, welche mit einem Augenzwinkern und unverblümter Neugier die normative Wahrnehmung der Wirklichkeit hinterfragen.
Inka Perls Arbeiten sind Objektcollagen. Auf Flohmärkten sammelt sie Dinge, die ihr ins Auge stechen, die sie neugierig machen oder die ihr gefallen. Ganz im Sinne Marcel Duchamps entscheidet sie, welche Objekte Kunst sind beziehungsweise werden dürfen.
Diese erfahren dann eine Transformation, Verschmelzen zu einem neuen Ganzen, werden zu dreidimensionalen Collagen voller visueller Überraschungen. Sie spielen mit dem post-surrealen Geist des Wunderbaren, welches durch die „unvermutete Begegnung einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch“ hervorgerufen wird.¹
Dieses „Wunderbare“ ist es, was Inka Perls Werke zu so faszinierenden kleinen Universen werden lässt. Jede Arbeit eröffnet eine neue Welt voller Ideen und Assoziationen. Sie führt uns vor Augen, dass die alltäglichen Dinge mehr sein können als das, was wir in ihnen sehen.
Damit setzt sie die Gedankenwelt keines geringeren, als des großen surrealistischen Malers René Magritte in die dritte Dimension um, drückt ihr dabei jedoch ihren ganz prägnanten „Inka“-Stempel auf, entwickelt die Ideen auf ihre eigene Art und Weise weiter.
René Magritte ist bekannt für die Irritationen, die er in seinen Werken dadurch erzeugte, dass er unsere Erfahrungen der Wirklichkeit aushebelt. Er verfremdete Alltägliches, indem er es aus dem gewohnten Kontext hob. Alle Bilder Magrittes sind jedoch über eine „poetische Logik“ nachvollziehbar, sie stellen „Denkbilder“² dar, welche rational reflektierbar sind.
Solche Denkbilder bzw. Denkobjekte sind auch Inka Perls Arbeiten. Die Künstlerin hat sich eine wunderbare Neugier bewahrt, welche nichts scheut und sich nicht aufhalten lässt. Mit dieser befragt sie nun die Welt. Sie dreht, wendet und kombiniert die Dinge so weit und so lange, bis sie eine Perspektive gefunden hat, welche sie zufrieden stellt. So entstehen spielerisch neue Sinnzusammenhänge, die uns als Betrachtern andere Blicke und ungewohnte Sichtweisen erlauben.
Mit einem bezaubernden Humor und gleichzeitig oftmals kritischem Blick haucht Inka Perl den alltäglichen Dingen so ein neues Leben ein – ein zweites Leben mit origineller Bedeutung und unkonventionellen Zusammenhängen.
¹ Lautréamont, Die Gesänge des Maldoror (Orig.: Les Chants de Maldoror, Paris 1868), Sechster Gesang. Reinbeck bei Hamburg 1990 (1963), S. 223.
² Karin Thomas: Blickpunkt Moderne. Eine Geschichte der Kunst von der Romantik bis heute. Köln 2010, S. 227.
Inka Perl ist eine Ikone. Sie schlüpft in Rollen und inszeniert sich wahlweise als Maria, Schutzengel oder Sterntaler. Die Rollen sind mehr als nur Verkleidungen, sie verweisen, so die Künstlerin auf Stimmungen: Maria etwa auf das kontemplative-, der Engel auf das sehnsuchtsvolle Moment. Im Zentrum der kommenden Ausstellung geht es aber weniger um Selbstinszenierung, die Künstlerin streut stattdessen – als Stellvertreter der Rollen - Reliquien und Botschaften, die in kleinen angefertigten „Reliquienschreinen“ präsentiert werden, sich aber jeder Eindeutigkeit entziehen; vielmehr zeigen sie eine Symbolwelt auf, die sich zwar klassischer Symbolik bedient, aber wie bei einem Kaleidoskop neu zusammenwürfelt wurde. Das Ergebnis ist eine persönliche Ikonographie, die Assoziationen hervorruft, sie aber gleichzeitig hermetisch verschlüsselt. Die Ummantelung der goldenen Kästen verleiht den Objekten die Aura des „Heiligen“, des „Sakralen“, des „Verzauberten“ und tatsächlich sind sie eine Verstofflichung der erwähnten Momentaufnahmen, die sich durch die eklektische Zusammensetzung der Objekte als „gemischte“ Stimmungen äußern. Die Schreine fungieren darüber hinaus als Fenster zu Welten, die hinter den Rollen stehen: Und das ist abendländische und deutsche Kulturgeschichte, deutsche Märchen, die Heilsgeschichte, Geistesebenen und Metaerzählungen, die das Diesseits von jeher versüßten - es zumindest erträglicher machten!
Die Worte, Wortfetzen und Wortverdreher tasten nach einem Sinn, bleiben dabei aber sinnoffen. Das Wort oder die Aussage tritt nie vor das Bild und dessen visuelle Funktion und doch scheint sie Glaubenssätze zu hinterfragen, so erhält etwa Ernst Blochs „Prinzip der Hoffnung“, durch den kleingeschriebenen Zusatz, „das im PRINZIP keine HOFFNUNG mehr erlaubt ist“ nicht nur eine Umkehrung, sondern wirft die Frage auf, was für eine Madonna Inka Perl ist, die postuliert, dass die Hoffnung (eine der göttlichen Haupttugenden) im Prinzip verboten und damit verloren ist. Eine Madonna der Postaufklärung, die die Brüche der Moderne kennt?
Verräterisch sind die Ornamente, die einen dritten Werkstrang bilden. Sie leitet die abstrakte Kunst malerisch vom Ornament her und abgesehen der gemalten Stilfrage Alois Riegls, wird deutlicher, dass sich Inka Perls Gesamtwerk auf einer abstrakten Ebene bewegt. Aber es gibt keine reine Abstraktion. Selbst Jackson Pollock ging vom Gegenstand aus. Und demnach hat jede Abstraktion ihr Geheimnis und ein Geheimnis ist dazu da, entschlüsselt zu werden.
Was bei den Inszenierungen - auch der Objekte – bedeutet, dass Künstler angewiesen auf das Leben, die Menschen, sie brauchen stoffliche oder abstrakte Fundstücke, Musen, Leidenschaften, Geschichten – die sie auf ihre Arbeit projizieren können. Künstler sind Medien. Inka Perl unterstreicht diese mediale Rolle des Künstlers unter dem Deckmantel Mariens, des Schutzengels und Sterntalers, aber die Medialität des Künstlers an sich ist ihre eigentliche Botschaft, sie ist bezogen auf die Kunst und damit selbstreferentiell.
November 2023:
Stadtmagazin KREUZER Leipzig
von Britt Schlehahn
Oktober 2022:
Stadtmagazin KREUZER Leipzig
Juli 2019:
herrfleischer.de
Ausstellungsankündigung von hr.fleischer – Kiosk am Reileck und Interview mit Radio Corax
September 2017:
Leipziger Volkszeitung
von Jens Kassner
Juli 2016:
Artefakte – Das Journal für Baukultur und Kunst in Leipzig
von Daniel Thalheim
April 2015:
Artefakte – Das Journal für Baukultur und Kunst in Leipzig
von Daniel Thalheim
Juli 2009:
Leipziger Volkszeitung
von Ulrike Witt
Profanes, Künstliches wird seiner Bestimmung entzogen und trifft auf surrealer Landpartie auf natürliches Umfeld.
Mit freundlicher Unterstützung durch ein Arbeitsstipendium des Kulturamtes Leipzig.
Meine „Inskopien“ entstehen als Fotogramme in der fotografischen Technik der Cyanotypie, das chemisch bedingte Blau wird jedoch aufgebrochen durch Über- oder Untermalung mit Tinte, Tusche, Kopierstift oder Acrylfarbe. Dinge und Materialien werden in einem Bildraum collagiert. Durch die Schichtung entsteht Mehrdimensionalität und Dichte aber auch Transparenz und Parallelität.
Mein künstlerisches Grundthema – die zwei- und dreidimensionale Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und dessen Umsetzung in Bewegtbild und Installationen – wird hier als eingefrorene Bewegung bzw. komprimierte Momentaufnahme im zweidimensionalen Raum möglich.
Mit dem Stillstand des öffentlichen Lebens drehte sich das Sein und Arbeiten um die eigene Achse in der Atelierwohnung.
Studie aus dem Projekt „multiples distancing“
reload – Stipendium für freie Gruppen der Kulturstiftung des Bundes
Länge: 7:11 min
Pina Bettina Rücker (Klangschalen)
Marek Brandt (Elektronik, Fieldrecordings)
Inka Perl (Bild, analoge Echtzeitanimation)
Konzertausschnitt 10:01 min
Das Ausstellungsprojekt anläßlich des 100. Geburtstages von Joseph Beuys sollte eigene Bezüge reflektieren und anregen, sich mit seinem Werk näher zu beschäftigen. Mir gefällt der Ansatz von Beuys, sich als Künstler(in) in der Funktion als Medium und Kunst als Kommunikationsmittel in der Gesellschaft zu sehen. Die Thematisierung und Visualisierung persönlicher Erfahrungen und Wunden hilft dem Betrachter sich mit den eigenen zu beschäftigen – und, laut Beuys – "Eine Wunde, die man zeigt, kann geheilt werden." Ich arbeite vorrangig mit gelebten Materialien und Dingen, denen individuelle Erfahrungen und Geschichten eingeschrieben sind, welche ich neu kombiniere und transformiere. Für die Ausstellung wurden Objekte wie Küchenutensilien oder Materialien aus der Pflege Verwundeter zu neuen abstrakten Gebilden und Sinnzusammenhängen montiert. In der Handlung des Stickens, Nähens und Verbindens verarbeite ich Stimmungen, Gedanken und Gefühle. Da diese meist nicht klar und eindeutig fassbar sind, entstehen Konstellationen von Objekten und nicht nur ein einzelnes Bild. Die Performance der Entstehung ist den Arbeiten eingeschrieben.
Fabian Niermann (Saxophone)
Marek Brandt (Elektronik, Computer, Fieldrecordings, FX)
Inka Perl (Animationen, Objekte, Licht)
Korhan Erel (Computer sounds, Elektronik)
Konzertausschnitt: 13:05 min
Radiolux konzipierten für die LUMINALE – Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung – 2020 in Frankfurt/Main ihren „Dream of a City“ in drei Kapiteln.
Die Videoarbeit „Transformed city dreams“ führt von historischen Stadtstrukturen in die Gegenwart mit einem Blick auf Industrie, Verkehr und Kommunikation hin zur künftigen grünen Stadt-Utopien. Die Gebäude des Römerbergs fungieren hierbei als Bühnen mit zeitlich versetzten Spielhandlungen. Die alte Nikolaikirche als ältestes Gebäude an diesem Ort dient als „Vorratskammer“. In der audiovisuellen Inszenierung verschmelzen Animationen und Klangcollagen aus Fieldrecordings, Elektronik, Saxophon und Klarinette.
Länge: 7:56 min
Die Veranstaltung wurde wegen COVID-19 abgesagt.
Marek Brandt: Elektronik, FX, Synthesizer
Fabian Niermann: Saxophone, präparierte Klarinette
Inka Perl: Animationen, Objekte, Licht
Konzertausschnitt 27:48 min
Die Animation transformiert die Stimmungen zweier Gedichte von Nadja Küchenmeister („Ich bin leicht“ und „Rauperich“). Im Text werden Denkbilder erzeugt, innere Monologe korrespondieren mit konkreten Situationsbildern der Aussenwelt, Kontraste werden beschrieben, Fragen gestellt. Assoziativ versucht die aus Fotografien bestehende Einzelbildanimation in ihrer Schwarz-Weiss-Ästhetik das Verworrene einer Gefühlswelt aufzunehmen ohne zu illustrieren.
Länge: 3:00 min
Aufführungen:u>
· Galerie intershop, Poesiewerkstatt „VERSschmuggel“, Leipziger Buchmesse 2019
· Poesiewerkstatt „VERSschmuggel“ Prag 2019
· Poetry Film Festival Vienna 2019
· ZEBRA Poetry Film Festival Berlin 2019
Inka Perls Sehnsuchtsmuseum
Inszenierung, Installation, Performance
Ausstellungsankündigung und Interview mit Radio Corax auf der Website von Hr.Fleischer
Juli 2019
Leipziger Bürger*innen waren für acht Monate aufgefordert, Dinge, die sie nicht mehr brauchen können, die aber zu schade zum Wegwerfen sind, bei krimZkrams abzugeben.
"Im Rahmen der Materialreise // Erzählspende werden wir die Gegenstände und die Geschichten dazu dokumentieren und ihnen anschließend in einer künstlerischen Transformation durch die Leipziger Künstlerin Inka Perl einen neuen Sinn geben."
Ausstellung vom 5.– 7. März 2019
im kunZstoffe e.V.
Georg-Schwarz-Str. 7
04177 Leipzig
Mixed Media Installation, mentales Diagramm und Archiv für Workshop-Prozesse und bearbeitete Materialien, Readymades sowie daraus resultierende Arbeiten
Auf Spaziergängen entdeckte und fotografierte die Künstlerin Inka Perl historische Bodenfliesen der Gründerzeit. Ausgewählte Muster wurden von ihr originalgetreu, einschließlich der Spuren der Zeit gemalt. Dieses fantasieanregende Gedächtnisspiel verinnerlicht spielerisch Baugeschichte und huldigt der Schönheit im Detail.
KG LeipZigZag
Gruppenausstellung
20. April – 05. Mai 2018
Aula der Alten Handelsschule/ Leipzig
Werke:
"Welträtsel für Anfänger"
Fotografie, Objekte, Text
Inka Perl & Ulli Bresan
"Extensions"
Linolschnitt, Assemblage
Inka Perl & Claudia Rößger
"Spongebob"
Linolschnitt, Assemblage
Inka Perl & Claudia Rößger
Cyanotypien wurden in Zwischenstadien ihres Entwicklungsprozesses fotografiert und digital farblich verwandelt.
Digitaldruck, je 15 x 20 cm auf Barytpapier.
Komprimierung. Vom Räumlichen ins Flächige.
Das typische Blau der Cyanotypien wurde durch Übermalung durch Tinte und Tusche gebrochen. Erste Serie der „Inskopien“.
Fotografie, Collage, Assemblage, Stickerei, Zeichnung
Marek Brandt: Elektronik, FX, Synthesizer
Fabian Niermann: Saxophon, präparierte Klarinette
Inka Perl: Animation, Objekte, Licht
Beat Unternährer [Luzern/CH]: erweiterte Posaune, Voice, Sounds
Konzertausschnitt 25:30 min
Installation unter Verwendung von Objekten des Sehnsuchtsmuseums
Gucklöcher in Nebenwelten
LVZ, 12. September 2017
Installation mit Werken
von Inka Perl & Claudia Rößger
Rauminstallation
Marek Brandt: Elektronik, FX, Synthesizer
Fabian Niermann: Saxophon, präparierte Klarinette
Inka Perl: Animation, Objekte
Länge: 3:41 min
Inwendig der nachempfundenen Ästhetik von Büroordnern verbergen sich mehrdimensionale Kosmen, die Innenwelten, Charakterzüge, Ängste, Freuden oder Träume symbolisieren.
Das Selbstporträt in 3D.
je 20 x 15 x 20 cm
Wider die Selfie-Kultur – Inka Perl hinterfragt das Leben zwischen zwei Aktendeckeln
9. Juli 2016
von Daniel Thalheim
10. April – 9. Mai 2015
Zwei Künstler, die sich kennen, gemeinsam gearbeitet haben und oft zusammen gesessen haben, setzen sich nun Aus-einander. Zwischen sich den dritten Flügel als Scharnier, als Klammer den Altar. Nicht als thematische Krücke, denn vielmehr als Verdichtung der immanenten Fragen: An was glaubt man noch? Für was könnte man sich in den Staub werfen? Was würde man opfern? Und was ist so wichtig, dialogfähig und aufgeladen, dass man es sich über den Schreibtisch hängt? Privataltäre. Als Projektion von Gesinnung, Liebe und den inneren Atlanten außerhalb der Zeit.
Zwischen diesen weit voneinander eingeschlagenen ideellen und intellektuellen Pflöcken realisiert sich keine formale Strenge, sondern eine spannende Interaktion von verschiedenen Materialien, differenten Stilen und doch den immergleichen menschlichen Wahrheiten und Lügen. Ein Kaleidoskop der inneren Ikonographie zweier Anti- und Propoden. Keine gemeinsame Einzelausstellung, sondern ein dialektisches Umschwirren der gemeinsamen diametralen ästhetischen Achse. Ein Dialog, bei dem der Gesamttempel größer ist als die Summe seiner Einzelkultstätten. Eine Wunderkammer, bei der das barocke Lachen ebenso notwendig ist, wie das fragende Kopfschütteln und das Verdrehen der Augen (zum Himmel).
Und in diesem ganzen verwirrenden Federspiel kann man sich fragen, wann man Engel, wann man Teufel ist. Wann man mit Fledermausschwingen die Ultraschallwand durchbricht oder wann man als wolkiges Geflügel Schutz bietet. Was es Vergangenes zu bewahren gibt, was jetzt passiert und was man hofft. Und was man glaubt. Oder. Nicht.
Beflügelte Kunst – Inka Perl und Johannes Zagler zeigen ihre persönlichen Altäre
15. April 2015
von Daniel Thalheim
Performance in der Ausstellung
30. April 2015
Anbetung der künstlerischen Arbeiten mit Blech, Blasen und Stimmen – mit Johannes Zagler, Georg Herberger, Monique Hesse, Fabian Niermann, Inka Perl
Galerie POTEMKA/ Leipzig
Marek Brandt: electronic, fx, synth
Fabian Niermann: tenor sax, sopran sax
Inka Perl: objects, animation
Simone Weißenfels: piano
Paul Lapp: bass
Philip Theurer: drums
Peter Gotterbarm: percussion, vibraphon
Konzertausschnitt 5:37 min
Gruppenausstellung
13. November – 20. Dezember 2014
Potemka Contemporary Art/ Leipzig
Werke:
Verlockung I
(Sperrholz, Holz, Tannengrün, Draht, Süßwaren, Glitter-Glue, transparenter Lack, Acrylfarbe)
Verlockung II
(Stacheldraht, Holz, Blumendraht, Spielkarte, Stickerei in ovalem Plastikrahmen, Schießbuden-Papierblumen, Flitter, Lackfarbe)
Marek Brandt: Elektronik, FX, Synthesizer
Fabian Niermann: Saxophon, präparierte Klarinette
Inka Perl: Animation, Objekte, Licht
Länge: 9:36 min
Aufführungen:
· Festival Instants Vidéo Numériques et Poétiques, Marseille 2014
· Interscreening II – Videokunstfestival, Westpol/Leipzig 2016
Marek Brandt: Elektronik, FX, Synthesizer
Fabian Niermann: Saxophon, präparierte Klarinette
Inka Perl: Animation, Objekte, Licht
Länge: 2:55 min
inskopia & pepe new
Rauminstallation & Performance
12. April 2014
24-Stunden-Ausstellung „Optimaler Schnitt“
Fabian Niermann: Saxophon
Marek Brandt: Becken, Objekte, Kamera
Inka Perl: Performance, Bild
Länge: 3:08 min
Marek Brandt: Elektronik, FX, Synthesizer
Fabian Niermann: Saxophon, präparierte Klarinette
Inka Perl: Animation, Objekte, Licht
Länge: 12:28 min
Die Ornamente, welche von Bodenfliesen aus Hauseingängen in Leipzig und Krakau stammen, fixieren Erinnerungen an Wege und Orte und mentale Zustände. Sie stehen als Referenzpunkte und erschaffen so ein Monument eines Lebensabschnittes. Die Anordnung in der angedeuteten Form eines Fensters läßt den Blick und Weg in eine Zukunft offen und vermeidet Abgeschlossenheit.
Link zum Leipziger Fliesen-Memo
Skulptur
Aquarell auf Malpappe auf Sperrholz
Leipziger Jahresausstellung „monumental“
22. Juni – 14. Juli 2013, Westwerk/ Leipzig
Visualisierung des 1. Streichquartetts,
a-moll, op. 41/1 (1842)
von Robert Schumann
Projekt „visual music“
im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung
der Leipziger Notenspur
Reminiszenz mit Augenzwinkern
Juli 2009:
Leipziger Volkszeitung
von Ulrike Witt
*Die Pailletten* – Inka Perl & Diana Wesser
Der Multiplikator – Johannes Zagler
*Die Pailletten* – Inka Perl & Diana Wesser
Der Multiplikator – Johannes Zagler
Was ist euch die Kunst wert?
Und was erwartet ihr für euer Geld?
Findet es heraus im Erwartungshaltungslabor!
Welche Erwartungen werden an Künstler gestellt, die versuchen, mit ihren Arbeiten und Aktionen die Leere zu bezwingen, aufzuwerten und sich anzueignen?
Politisch soll es sein, unbedingt, und etwas bewirken, auch klar, und ausserdem soll aus Nichts Gold entstehen.
Also das ist doch mal eine Herausvorderung!
Das machen wir. Natürlich geht's auch bei uns nicht ohne Startkapital. Und wenn jeder seinen Euro her gibt, dann nennen wir das Partizipation.
Und damit geht's gleich weiter, denn wenn ihr euch unsere Kunst nicht leisten könnt, dann müsst ihr zusammenlegen, damit was passiert. Die Preise stehen, wir sind käuflich.
Aber was erwartet ihr für euer Geld? Geiz ist geil und billig will ick? Na, das wollen wir doch mal sehen.
Vielleicht ist der Multiplikator bestechlich, aber ob ihr bekommt, was er verspricht, das verraten wir euch nicht...
Danke.Ende. folgt den Spuren eines fiktiven Alltags im privaten Raum.
Durch das Nebeneinander von Real- und Puppentrickaufnahmen und die Verweigerung eines chronologischen Zeitablaufs verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, Anfang und Ende, Innen- und Außenperspektiven. Überfordert vom sich beschleunigenden und immer ortloser werdenen Leben "draußen" versuchen sich die Protagonisten in Abschottung, leben ihre Sehnsucht nach authentischem Raum im Zuhause der Privatsphäre aus. Doch früher oder später wird die Realität eindringen, Autarkie scheint heute eine Illusion. Ein unwiderbringlicher Verlust an kollektiver Erinnerung, Heimat und emotionaler Sicherheit bestimmt unsere Zeit.
Länge: 7:29 min